Zunächst könnte man denken das ist doch in etwa das gleiche. Beide sind ein Mann, tragen einen roten Mantel und bringen Geschenke für Kinder.
Doch das sind schon die wesentlichen Gemeinsamkeiten. Die Herkunft und der Brauch darum sind völlig anders, bzw. haben sich im Laufe der Jahre anders entwickelt. Dazu kommt noch Kommerz und Medien die die Spuren noch mehr verwischen.
Der heilige Nikolaus
Der hl. Nikolaus ist ein Bischof der real gelebt hat und ist eine reale Person. Er hat in seiner Zeit gute Taten vollbracht und die bedürftigen Leute beschenkt.
Einiges ist an dieser historischen Figur nicht belegt, manches hat sich mit einem anderen Bischof vermengt und manche Legende hat sich gebildet.
Der Nikolaus wurde heilig gesprochen. Er hat in katholischen Regionen große Bedeutung.
Der Name Nikolaus bedeutet „Sieg des Volkes“. Der Namenstag ist unter anderem der 6. Dezember.
Der hl. Nikolaus ist Schutzpatron vieler Handwerksleute, Städte und Länder.
- Seefahrer
- Binnenschiffer
- Kaufleute
- Rechtsanwälte
- Apotheker
- Metzger
- Bäcker
- Getreidehändler
- Drescher
- Pfandleiher
- Juristen
- Schneidern
- Küfern
- Fuhrleuten
- Salzsiedern
- Schüler und Studenten
- Pilger und Reisenden
- Liebenden und Gebärenden
- alte Leute
- Ministranten
- Kinder
- Dieben
- Gefängniswärtern
- Prostituierten
- Gefangenen
Schutzpatron folgender Völker und Regionen
- Russen
- Kroaten
- Serben
- Lothringen
- Süditalien
Der hl. Nikolaus findet sich in vielen Stadtwappen der Hansestädte wieder. Auch war der Nikolaus (genauer: Sinterclaas aus den Niederlanden) Schutzpatron von Nieuw Amsterdam, dem heutigen New York. Aus Sinterclaas wurde dann Santa Claus.
Der hl. Nikolaus basiert auf einer real lebenden Person. Er hat einen Namen und einen Namenstag.
Der Weihnachtsmann
Der Weihnachtsmann ist eine Phantasiefigur / Kunstfigur und hat Anlehnung an Figuren aus anderen, vor allem nordischen Ländern. Die Figur hat keinen Namen im eigentlichen Sinn.
Der Weihnachtsmann ist die Gegenfigur zum hl. Nikolaus. Das liegt an der Reformation und die damit einhergehende Ablehnung von Heiligenfiguren.
Auch wurde der Geschenketag im Zuge der Reformation auf den 24. / 25. Dezember verlegt. Zunächst war das Christkind für die Geschenke zuständig und wurde mehr und mehr vom Weihnachtsmann abgelöst.
Der Weihnachtsmann ist heute von vielerlei Helfern ( Elfen, Wichtel, Rentiere, Nordpol) umgeben und hat einen festen Wohnort.
Der Weihnachtsmann ist mit einem roten Mantel mit weißem Pelz bekleidet, wie Stiefeln und einem breiten Gürtel. Er hat ursprünglich einen Sack mit Geschenken und eine Rute für die unartigen Kinder dabei.
Mit dieser Rute und den Geschenken vereinigt er den Nikolaus und Knecht Ruprecht in einer Figur.
Allerdings ist die Rute nicht überall das Symbol als Rute für unartige Kinder. In skandinavischen Ländern ist die Rute das Symbol für Fruchtbarkeit.
Der Weihnachtsmann im Wandel
Der Weihnachtsmann hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Einst war der Weihnachtsmann der reformatorische Entwurf um der Heiligenfigur Nikolaus etwas entgegen zu setzen.
Der Weihnachtsmann kam mit dem Christkind (Engelsfigur) zu Weihnachten und brachte Geschenke. Dabei wurde auch zwischen Gut und Böse entschieden. Er agierte wie ein himmlisches Gericht auf Erden.
Davon ist nicht mehr viel geblieben. Der Weihnachtsmann ist die ganze Weihnachtszeit zu sehen, ob an Nikolaus oder an Weihnachten. Er bringt an beiden Tagen die Geschenke.
Im Laufe der Zeit verschmolz der ursprüngliche Weihnachtsmann mit Figuren und Brauchtum aus östlichen und skandinavischen Ländern. Ebenso gesellten sich Helfer wie der Wichtel hinzu. Diese Wichtel waren in skandinavischen Ländern der Geschenkebringer.
Das engelsgleiche Wesen, das Christkind, ist als Begleiter fast gänzlich verschwunden und taucht nur noch gelegentlich auf.
Der Kommerz arbeitet fleißig daran die Figur so glatt und eingängig wie möglich zu machen.
Heute ist der Weihnachtsmann eine gut durch choreographierte Figur die so glatt und harmonisch wie möglich ist.
Kurz zusammengefasst
Eine kurze Zusammenfassung über den Unterschied zwischen den beiden Figuren.
Brauchtum ist immer im Wandel. So entwickeln sich auch die Figuren im laufe der Zeit entsprechend.
Gerade beim Weihnachtsmann ist das gut zu beobachten. Dieser hat sich stark verändert.
Hl. Nikolaus
Der hl. Nikolaus ist eine reale Figur die als Bischof gelebt hat. Gedacht wird dieser realen Person an seinem Namenstag, dem 6. Dezember. An diesem Tag werden die Kinder beschenkt.
Der hl. Nikolaus hat einen Begleiter der in den Regionen verschiedentlich genannt wird. Dieser Begleiter tritt am Vortag in manchen Gegenden recht derbe auf.
Manchmal wird der hl. Nikolaus auch in Begleitung eines Christkindes dargestellt. Der hl. Nikolaus unterliegt nicht so sehr dem Kommerz wie der Weihnachtsmann und ist nur am 6. Dezember aktiv. Die Traditionen um den hl. Nikolaus sind hauptsächlich in katholischen Regionen verbreitet (Ausnahme z.B. Sinterklaas).
Weihnachtsmann
Der Weihnachtsmann ist eine Kunstfigur die ursprünglich an den Nikolaus angelehnt war, aber an Weihnachten die Geschenke brachte. Sein Begleiter war das Christkind.
Inzwischen ist der Weihnachtsmann das Symbol für die gesamte Weihnachtszeit und unterliegt mehr dem Kommerz denn der Tradition.
Der Weihnachtsmann hat eine ganze Reihe an Begleitern und einen festen Wohnort an dem die Geschenke gefertigt werden.
Gibt es eine richtige oder falsche Entscheidung?
Manche fragen sich ob sie mit den Kindern den 6. Dezember im Sinne des hl. Nikolaus begehen sollen oder lieber den Weihnachtsmann kommen lassen.
Der Nikolaus ist die ruhigere und besinnlichere Figur. Sie ist die Figur die es real gab und sie lässt sich den Kindern damit auch leicht vermitteln.
Bei vielen Veranstaltungen wie im Kindergarten kommt der hl. Nikolaus.
Der Nikolaus erfährt eine langsame aber stetige Renaissance. Viele wollen den Weihnachtstrubel abschütteln und eher wieder zu den Wurzeln zurück.
Der Weihnachtsmann ist eine Kunstfigur die sich zu jeder Zeit in der Weihnachtszeit aktivieren lässt.
Diese Figur hat einen stetigen Wandel hinter sich. Der Weihnachtsmann ist nichts einmaliges sondern omnipräsent und ein Liebling der Werbeschaffenden.
Er ist sicher keine Respektfigur mehr, manche sprechen sogar vom Clown der Weihnachtszeit.
Allerdings ist der Weihnachtsmann eine Figur mit der man viel machen kann und die Kinder viel Freude dabei haben. Sei es mit Ausmalbildern, als Spielfigur oder weil sie einfach herrlich unkompliziert ist und sich eine große Phantasiewelt damit aufbauen lässt.
Der Weihnachtsmann bringt die ganze Weihnachtszeit eine angenehme Grundstimmung.
Die meisten gehen dazu über den hl. Nikolaus mit dem Nikolaus zu begehen und lassen dem Weihnachtsmann dem Rest der Weihnachtszeit freien Lauf.